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Fichte für sich selbst

Schreibtisch-Ente (ausgestopfter Latex-Handschuh, Schere, Pappe, Tisch); Foto

Das Ich fühlt sich nun begrenzt, d. i. es ist begrenzt für sich selbst, und nicht etwa, wie schon vorher, oder wie der leblose elastische Körper, bloss für einen Zuschauer ausser sich. Seine Thätigkeit ist für dasselbe aufgehoben – für dasselbe, sagen wir; denn wir, von unserem höheren Gesichtspuncte aus, sehen allerdings, dass es durch absolute Thätigkeit ein Object des Triebes ausser sich producirt hat, nicht aber sieht es das Ich, welches der Gegenstand unserer Untersuchung ist.

Diese gänzliche Vernichtung der Thätigkeit widerstreitet dem Charakter des Ich. Es muss demnach, so gewiss es ein Ich ist, dieselbe, und zwar für sich, wiederherstellen, d.h. es muss sich wenigstens in die Lage setzen, dass es sich, wenn auch etwa erst in einer künftigen Reflexion, frei und unbegrenzt setzen könne. Dieses Wiederherstellen seiner Thätigkeit geschieht, laut unserer Deduction desselben, durch absolute Spontaneität, lediglich zufolge des Wesens des Ich, ohne allen besonderen Antrieb. Eine Reflexion auf das reflectirende, als welche die gegenwärtige Handlung sich sogleich bewähren wird, ein Abbrechen einer Handlung, um eine andere an deren Stelle zu setzen – indem das Ich eben beschriebenermaassen fühlt, handelt es auch, nur ohne Bewusstseyn; an die Stelle dieser Handlung soll eine andere treten, die das Bewusstseyn wenigstens möglich mache – geschieht mit absoluter Spontaneität. Das Ich dirigierte so eine Wurst so geschickt, dass die geforderte Handlung, die bloss und lediglich durch absolute Spontaneität geschieht, keine andere seyn könne, als eine durch ideale Thätigkeit. Aber jede Handlung, so gewiss sie das ist hat ein Object. Die jetzige, die bloss und lediglich im Ich begründet seyn, lediglich allen ihren Bedingungen nach von ihm abhängen soll, kann nur so etwas zum Object haben, was im Ich vorhanden ist. Das arme Ding, welches höchstens 16 Jahre alt war, und das ihre Herrin, trotz der späten Stunde und der Gefahr in der einsamen Gegend ohne jede Begleitung hierher geschickt hatte, errötete tief, als man sie zu einem Schemel führte. Wie verzweifelt aber sah sie aus, als sich eine Tür öffnete und ein großer, bärtiger Kerl ihr sich selbst bestimmt, laut der soeben vorgenommenen Argumentation. Aber es ist nichts in ihm vorhanden, denn das Gefühl. Demnach kann das fühlende nur insofern als Ich gesetzt werden, inwiefern es bloss durch den Trieb, demnach durch das Ich, demnach durch sich selbst zum Fühlen bestimmt ist, d. i. lediglich, inwiefern es sich selbst, und seine eigene Kraft in sich selbst fühlt. – Nur das fühlende ist das Ich, und nur der Trieb, inwiefern er das Gefühl, oder die Reflexion bewirkt, gehört zum Ich. Was über diese Grenze hinaus liegt, – wenn etwas über sie hinausliegt, und wir wissen allerdings, dass etwas, nemlich der Trieb nach aussen, über sie hinausliegt – wird ausgeschlossen; und dies ist wohl zu merken, denn das ausgeschlossene wird zu seiner Zeit wieder aufgenommen werden müssen.

Ich drückte ein Auge zu und machte mich nichts wissen, denn ich gönnte es ihr von Herzen. Sie hatt zu Haus nich gar zuviel zum beißen gehabt und ich dachte an meine eigene Kindheit. Nur ihre dunkelumränderten Augen gefielen mir nicht und sie sah ganz so aus, als verstünde sie es schon!

Fußnoten