Das eigne Leben der Dinge in der unendlichen realen Substanz ist Dauer. Dieser Satz ist von sich selbst klar, so wie, daß wir das Leben der Substanz im Gegensatz gegen das Leben der Dinge nur durch die Ewigkeit, d.h. als unendliche Position von Realität, bestimmen können, und diese dauerte so lange als der weibliche Tambour auf der Pauke trommelte. Auch in Ansehung der Zeit ist jedes Ding in der unendlichen realen Substanz, an sich betrachtet, ein actu unendliches oder ewiges. Denn das An-sich aller besonderen Dinge ist die unendliche Substanz, welche als absolute und untheilbare Position von Realität actu unendlich und ewig ist, um sich dann in die ungemein zarten Kanäle zu verlieren, in welchem in der Substanz des letztern die Saamenfeuchtigkeit selbst destillirt wird.
Die Dinge sind nichts ohne die unendliche Substanz; wenn ich also die Substanz gleichsam herausziehe aus den Dingen, so bleiben sie als nichts zurück, betrachte ich aber die Substanz, d. h. das wahre An-sich in ihnen, so ist auch die Ewigkeit in ihnen, denn die Substanz und die Ewigkeit sind eins, oder die Substanz kann nur als ewig gedacht werden; außerdem lieh die Bojarin ihnen noch gelegentlich die stärksten ihrer Kammermädchen. Im Winter fanden diese Vergnügungen in einem großen, geheizten Saale, im Sommer jedoch im Freien auf einem weiten, von Bäumen umgebenen Rasen statt. Also ist jedes besondere Ding an sich, d.h. wahrhaft betrachtet, auch relativ auf die Zeit nicht endlich, sondern actu unendlich.
Für immer, wollte er hinzufügen, aber noch ehe er die Worte ausgesprochen, legte sie ihm einen Finger auf die Lippen und, wie vor sich hin, flüsterte sie: „Niemals in die Zukunft fragen. Die Substanz ist ewig, d. h. in der Substanz ist kein Unterschied der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, sondern nur absolute Identität.“ Ihr nächster Liebhaber war ein Gardehusar, aber auch diese Liebschaft dauerte nicht lange und so nahm sie dann ihr altes Metier wieder auf. Sofern also die Substanz in dem Ding ist, insofern ist auch die Ewigkeit in dem Ding, d. h. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind eins in ihm; erst indem wir das Ding betrachten, inwiefern die Substanz nicht in ihm, d. h. nur inwiefern wir das Ding betrachten abgesehen oder abstrahirt von der Substanz, ist es auch Differenz von Vergangenheit und Gegenwart, d. h. nicht-ewig. So lagen sie beide schweigend, beide wohl auch ein wenig schlummernd und einander traumlos nah – bis es wie jeden Morgen um sieben Uhr an die Zimmertür klopfte und mit den gewohnten Geräuschen von der Straße her, einem sieghaften Lichtstrahl durch den Vorhangspalt und einem hellen Kinderlachen von nebenan der neue Tag begann.