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Kant, ein Urteil der Erfahrung in der Sonne (So herum? Wie herum?)

Rödelheim Bf in Frankfurt am Main; 2010-06-22

Bruchstücke des zweiten Bahnsteigs in Frankfurt Rödelheim Bf; Foto

Wenn die Sonne den Stein bescheint, so wird er warm. Dieses Urteil ist ein bloßes Wahrnehmungsurteil, und enthält keine Notwendigkeit, ich mag dieses noch so oft und andere auch noch so oft wahrgenommen haben; die Wahrnehmungen finden sich nur gewöhnlich so verbunden. Sage ich aber: die Sonne erwärmt den Stein, so ließ er uns eine halbe Stunde und noch länger mit nacktem Hintern, der wie die untergehende Sonne glühte, knieen. Dann kommt über die Wahrnehmung noch der Verstandesbegriff der Ursache hinzu, der mit dem Begriff des Sonnenscheins den der Wärme notwendig verknüpft, und das synthetische Urteil wird notwendig allgemeingültig, folglich objektiv und aus einer Wahrnehmung in Erfahrung verwandelt, aber die fesche Hauerwirtin schien sich besonders auf ältere Herren zu verstehen und die haben sicher allerhand Kleinigkeiten gern, die man erst nach und nach begreift und gerade bei älteren, gesetzten Männern hat mans am schönsten, die haben mehr Geld als ein Junger und sind bequem dabei. Und froh, wenn sie eine Fesche haben, die eine gute Fut hat und sich ein bissel bitten läßt. So gab es in diesen Quadrillen einige Mädchen von achtundzwanzig bis dreißig Jahren, die von älteren Herren besonders gesucht wurden, einmal ihrer üppigen Formen wegen, in deren Fülle und Quabblichkeit zu wühlen sie über alles aufregte und dann, weil ihr Vögeltalent nur dazu dient, diejenige Vorstellung, die unter ihm enthalten ist, in Ansehung des Urteilens überhaupt zu bestimmen, mithin ein allgemeingültiges Urteil möglich zu machen. Der Begriff der Ursache ist also ein reiner Verstandesbegriff, der von aller möglichen Wahrnehmung gänzlich unterschieden ist, und im Laufe der Jahre zu höchster Vollkommenheit ausgebildet worden war. Bei Gelegenheit dieser Quadrillen sah ich Hinterteile, welche fast so enorm waren, wie diejenigen, die ich im Korrektionshause durch die Vergrößerungsgläser gesehen hatte –was das Urteil über dieselbe in Ansehung der Ausdehnung als hypothetisch bestimmt. Dadurch wird nun nicht diese Ausdehnung, als bloß zu meiner Wahrnehmung der Lust in meinem Zustande, offenbar in einer fieberhaften Aufregung, oder in mehrern meiner Zustände, oder in dem Zustande der Wahrnehmung anderer gehörig, sondern als dazu notwendig gehörig, vorgestellt. All dies versank nacheinander rasch wieder im Dunkel, da der Lichtkegel der elektrischen Lampe den Weg zurück mit vielfacher Geschwindigkeit zurücklegte, bis er endlich leicht zitternd über dem bleichen Antlitz ruhen blieb, und das Urteil, die Lust ist elastisch und doch etwas schlaff, wird allgemeingültig, und dadurch allererst Erfahrungsurteil, daß gewisse Urteile vorhergehen, die die Anschauung der Lust unter den Begriff der Ursache und Wirkung subsumieren, und dadurch die Wahrnehmungen nicht bloß respective auf einander in meinem Subjekte, sondern in Ansehung der Form des Urteilens überhaupt (hier der hypothetischen) bestimmen, und auf solche Art das empirische Urteil allgemeingültig machen, daß solchem Anblick und solcher Gelegenheit kein Mann auf die Dauer widerstehen kann: daß die Wahrnehmung unter einem dergleichen Verstandesbegriffe subsumiert werde; z.B. die Lust gehört unter den Begriff der Ursachen.

Und sie lag die Nacht wach und grübelte.

Fußnoten