Das in der Werkstatt liegende trockene und harte Holz kann ein Tisch werden. Das im ersten Unverborgene, obwohl nur Schatten, ist schon in gewisser Weise ein ὄν, etwas, wovon die Gefesselten ganz spontan sagen: es ist. Die Herrschaft dieser Schatten und d. h. die Herrschaft einer abgründigen, keinem Einzelnen als solchem zur Last zu legenden Verlogenheit geht weiter: „Küss die Hand, vergeltsgott, wünsch weiter gute Unterhaltung!“ Als ich zu den andern zurückkam, waren sie schon recht benebelt und schrien alle durcheinander. Der Steffi war die Brosche – ihre Bluse stand ganz offen – hinuntergefallen und die wollte sie jetzt unterm Tisch suchen: sofern es sich um das eigentlich Unverborgene handelt, muß es auch das eigentlich Seiende sein. Das Seiendste ist das Unverborgenste. Und obgleich ich kein Neuling war, muß ich doch gestehen, daß mir weder vor- noch nachher jemals in meinem Leben der Anblick eines so enormen Hintern zuteil geworden ist.
Jetzt ist das Dasein überhaupt nur noch zu überstehen im Schaffen, dh die Überführung der Realität in die Macht ihres Gesetzes und der höchsten Möglichkeiten gewährleistet überhaupt noch das Sein. Schaffen aber ist als Kunst Wille zum Schein, es steht in der Entzweiung zur Wahrheit, und als die Tafel abgeräumt war, trank sie, um sich Mut zu machen, rasch hintereinander noch vier oder fünf Schalen. Dann, ehe wir uns versahen, sprang sie mit einem Satze auf den Tisch, drehte uns im Niederknieen den Rücken zu, und warf mit einem Rucke alle Unterkleider über die Lenden zurück, so ihre ganzen Körper von der Taille bis zu den Knieen zeigend. Allein wo ist in den Handgriffen der Industriearbeiter der Bezug zu so etwas wie den schlafenden Gestalten des Holzes?
was da hinter ihm lag in der gewölbten Halle, im Scheine von flackernden Gasflammen, ein Schatten unter andern Schatten, dunkel, sinn- und geheimnislos wie sie – ihm bedeutete es, ihm konnte es nichts anderes mehr bedeuten als, zu unwiderruflicher Verwesung bestimmt, den bleichen Leichnam der vergangenen Nacht. Durch die finsteren menschenleeren Gassen eilte er nach Hause, und wenige Minuten später, nachdem er, wie vierundzwanzig Stunden vorher, schon in seinem Ordinationszimmer sich entkleidet hatte, so leise als möglich betrat er das eheliche Schlafgemach.