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Einige meiner Figuren aus dem Nachtsacke

Silberturm in Frankfurt am Main; 2013-10-22

Schattenspiel von Arbeitsplätzen im Großraumbüro; Foto

EINE NONNE tritt auf und spricht. Stolze Türme! hohe Säle! Schön durchstrahlt von Fraun und Rittern, Weh! ihr dufterfüllten Gärten, Lichtdurchscheint von Stern und Lilie! Weh! ihr spiegelhellen Seen, Stolz durchschifft von Silberschwänen! Treue Frauen, tapfre Ritter, Lassend für mich Blut und Frieden – Weh! daß ich von euch geschieden! Hinter Mauern, hinter Gittern Welk' ich hin, seh' euch nicht wieder.

Die Nonne verwandelt sich in einen Zwerg.

DER ZWERG spricht. Ei du schöne Adelheite! Was soll dieses Winseln, Schreien? Ritter zwei, ohn' Tadel beide, Denken, wie sie dich befreien. Aber erst muß ich die Mauern Schieben etwas auf die Seite: Denn hier müssen Tisch' und Stühle Mit zwei Rittern sich placieren. Etwas Neues aufzuführen, Wird allhier nun pokulieret, Drum, du Turm da! führ' dein Kloster Indes auf den Berg spazieren.

Der Turm geht mit dem Kloster auf den Berg.

Allons, Tisch! reg' deine viere!

Es kommt ein Tisch mit Kuhfüßen langsam aus dem Walde gelaufen. Es kommen zwei Sessel mit Bocksfüßen hinter dem Tische gelaufen. Der Zwerg zerteilt sich in drei Stücke. Eins bleibt der Zwerg, das andere wird König Eginhard, das dritte sein Hofmeister Dietwaldus …

Justinus Kerner : Reiseschatten · Von dem Schattenspieler Luchs [gekürzt]

Es wird grausig - das Schattenspiel!