Eschborn Gewerbegebiet Süd; 2009-03-03.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren, während nach der Park- und Gartenseite hin ein rechtwinklig angebauter Seitenflügel einen breiten Schatten erst auf einen weiß und grün quadrierten Fliesengang und dann über diesen hinaus auf ein großes, in seiner Mitte mit einer Sonnenuhr und an seinem Rande mit Canna indica und Rhabarberstauden besetztes Rondell warf. Einige zwanzig Schritte weiter, in Richtung und Lage genau dem Seitenflügel entsprechend, ein überwältigendes Panorama; diese grünen Kokoshaine, die sich in die Tiefe hinabsenken, die hohen Farnwälder, die an den steilen Hängen emporklimmen wie grüne Sonnenschirme, wie stattliche Fächer, die da für unsichtbare Wesen ausgebreitet liegen. Hier breiten sich Märchenreiche, hier herrschen, inmitten dieser Wälder und Schluchten unseren Augen verborgen, Könige über Städte und Paläste. Hin und wieder verschwindet eine Frau aus einem Kampong, ein paar Monate später findet man sie verzückt oder schlafend wieder. Beim Erwachen berichtet sie, sie sei in den unsichtbaren Reisscheuern des unsichtbaren Königs gewesen, der hier herrsche. Durch dieses Schattenreich ziehen wir nun in dem strahlend schönen Morgen dahin. Goldene Luftboote schwebten tief über den Straßen, die Schatten ihrer Flügel glitten vorbei, in den Nacken geworfene Gesichter lachten, im Laub, in den Blumen funkelten Wassertropfen. Im Spiegel erschien ein seltsames Bild: auf dem Hauptplatze der Stadt besorgte, tuschelnde Gruppen von Marsianern. Alle Tischchen, Blumen, bunte Sonnenschirme waren verschwunden. Eine Soldatenabteilung marschierte durch die Straßen – sie waren zu einem Dreieck formiert und sahen wie schreckliche Puppen mit steinernen Gesichtern aus. Dattelpalmen erhoben ihre dachartigen Wipfel wie Sonnenschirme, und ein Mann ging dereinst hier vorüber und erblickte die Sawahs, und als er abends auf demselben Wege zurückkehrte, waren keine Sawahs mehr da, sondern nur Bäume. Dies ist eine Wunderwelt, voller Rätsel und weit, unermeßlich weit erstreckt sie sich bis zu den Wolken und Himmeln und Horizonten. Zwischen Teich und Rondell aber und die Schaukel halb versteckend standen ein paar mächtige alte Platanen. Und auf den Fluren laß die Winde los.